"Die Essenz erfolgreicher Videos: Klar verpackte Botschaften in ansprechenden Geschichten." Wir sprachen mit Simon Schweigkofler, Marketingleiter von Roner, wie Videomarketing zur Hauptstütze seiner Werbestrategie wurde und was den Erfolg maßgeblich beeinflusst hat.
Welche Rolle spielt Videomarketing in der Marketingstrategie von Roner?
Simon: Videos können die Emotionen, den Genuss unserer Destillate, Liköre, Grappas und Gins am besten vermitteln. Sie erzählen Geschichten und wecken die Begierde zu Verkosten und gemeinsam mit Freunden zu genießen. Diese Freude steht im Vordergrund. Und diese Emotionen lassen sich mit Videos am besten kommunizieren.
Was sind für dich die Hauptvorteile?
Simon: Die Aufmerksamkeit der Zielgruppe wird effektiv auf sich gezogen und Inhalte auf emotionale Weise vermittelt, was zu einer nachhaltigen Wirkung führt. Videos schaffen somit eine enge Beziehung zum Kunden dank einer zielgruppengerechter Ansprache. Sie wecken Emotionen, sind menschlich, können ins Herz treffen.
Welche Elemente machen ein erfolgreiches Marketingvideo aus?
Simon: Ein erfolgreiches Marketingvideo hat eine klare Botschaft, eingepackt in eine ansprechende Story. Es muss den Zuschauer bereits in den ersten Sekunden fesseln und Lust machen auf mehr. Die Kreativität ist hier das alles Entscheidende! Und es muss authentisch sein, kein übertriebenes Schulterklopfen, keine aufgesetzte Eigenwerbung. Je nach Verwendungszweck ist das Video dann kurz oder lang, bunt oder ruhig, hier gibt es kein Universalrezept. Und dann muss ich dafür sorgen, dass man es auch sieht, das Video muss also in die Welt hinaus und auch dafür brauche ich eine gute Strategie!
Welche Plattformen eignen sich deiner Erfahrung nach am besten für die Verbreitung der Stories?
Simon: Ich empfehle, so viele Kanäle wie möglich zu nutzen! Digital, Out-Of-Home, Kino, TV und natürlich Mobil – das Beste ist es, auf das Handy der Zielgruppe zu kommen. Einige Social Media-Kanäle bieten noch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und erlauben eine gezielte Zielgruppenansprache. Ausgezeichnete Ergebnisse erzielen wir auf lokaler Ebene aber auf STOL. Mehr Reichweite in Südtirol geht nicht. Jeder sieht es und unsere Kunden sprechen sofort darauf an.
Wie lange sollte die Videos idealerweise sein?
Simon: Die ersten Sekunden sind entscheidend, ob wir weiterschauen oder abschalten. Um die Aufmerksamkeit der Zuschauer so lange wie möglich zu halten, darf der Spannungsbogen nie abbrechen. Oft wird die Kernbotschaft bereits in den ersten 5 bis 10 Sekunden angeteasert, sodass der Zuschauer auch etwas mitnimmt, wenn er das Video überspringt oder weiterscrollt. Kürzere Videos sind aber nicht immer besser. Wenn der Inhalt es erlaubt, kann ein gutes Video auch gerne mal länger sein.
Welche Rolle spielt Storytelling. Lenkt es von der zentralen Botschaft zu sehr ab?
Simon: Ich glaube, das ist ein elementarer Baustein, das A und O. Menschen lieben Geschichten, haben sie immer, werden sie immer. Sie schaffen und halten das Interesse. Damit meine ich kein übertriebenes Clickbaiting, sondern Empathie. Keine aufwändigen Produktionen in vierstelligen Bereichen. Das ist passé. Was es braucht, ist Originalität, einen kreativen Aufhänger, eine spannende Geschichte. Hier hatte das STOL-Team wertvolle Tipps und Erfahrungen parat.
Welche Trends siehst du im Videomarketing?
Simon: Künstliche Intelligenz ist mittlerweile auch im Videomarketing auf dem Vormarsch und es wird immer schwieriger, echte Aufnahmen von Fakes zu unterscheiden. Ich bin hier sehr zurückhaltend, denn ich finde, dass der Mensch mit seinen Emotionen, seiner Begeisterung, seiner Freude und seinen Gefühlen nie vollständig nachstellbar sein wird und Fakes im Videomarketing schnell kontraproduktiv wirken.
Authentizität ist für mich daher das Schlüsselwort. Zuschauern reicht es nicht nur die Produkte eines Unternehmens zu sehen. Um eine Beziehung aufzubauen, wollen sie am liebsten über alles Bescheid wissen und die Menschen hinter den Produkten kennenlernen.
Wie kann man den Erfolg von Videomarketing-Kampagnen messen?
Simon: Die Messung der Effektivität erfolgt über Kennzahlen wie View-Through-Rate, Klickrate, Engagement-Metriken und Konversionsrate. Diese Daten bieten wertvolle Einblicke in den Erfolg der Kampagnen und ermöglichen eine kontinuierliche Optimierung. Wichtig ist für mich auch immer das Feedback unserer Kunden und vom Vertrieb: "Ich fand die Kampagne super!" Die Empfehlungen und das Wissen, eine positive Assoziation mit Roner geschaffen zu haben.
Welche Zielsetzungen sind für Videomarketing-Kampagnen besonders geeignet?
Simon: Brand-Awareness, Produkt(re)launch, direkte Verkaufsförderung, Erklärfilme oder Recruiting – eine Videomarketingstrategie kann in sehr vielen Bereichen unterstützen. Wichtig ist, wie gesagt, die Kreativität - der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt.
Und die No-Go´s?
Simon: Videos, die einen kalt lassen, unklare Botschaften, zu werbelastig und nicht authentisch. Eine wichtige Rolle spielt für mich immer auch das Audio, hier wird oft nicht der „richtige Ton“ getroffen mit der Hintergrundmusik oder den Voiceover-Sprechern. Besonders herausfordernd ist bei uns in Südtirol die Dreisprachigkeit, weil Videos für alle drei Sprachgruppen und idealerweise auch ohne Ton oder Untertitel funktionieren sollten.
Abschließend, deine 5 Top-Empfehlungen für erfolgreiches Videomarketing.
Simon:
1. Zielgruppenorientierung: Genau definieren und die Streuung planen.
2. Klare Botschaft: Prägnant und ansprechend formulieren.
3. Storytelling: Fesselnde, emotionale Geschichten erzählen.
4. Authentizität: Echte, glaubwürdige Inhalte präsentieren.
5. Kreative Inhalte: Aus der Masse hervorstechen.
Und nicht zu vergessen: Ivo Zorzi 😉